Rundgang | "Moosessen"

Novemberbeispiel

Weg der Schöppinger Heimatfreunde führt vorbei an Kreuz und Davidstern

Der Wintergang des Schöppinger Heimatvereins hat erstaunliche und vergnügliche Geschichten rund um die Ebbinghoffer Kreuzigungsgruppe, den Jüdischen Friedhof und "Tinge-City" zu Tage gebracht.

Altbekannt und doch immer wieder spannend erzählt: Auf eine historische Rundreise zwischen der "Buerschup" Ebbinghoff und "Tinge-City" haben sich am Sonntag über 100 Mitglieder des Heimatvereins zum Wintergang begeben. Bei den Zwischenstopps am Ebbinghoffer Kreuz, dem Jüdischen Friedhof und am Hof Rehring kamen erstaunliche und vergnügliche Geschichten zu Tage. Wo früher Pferdefuhrwerke auf schlammigen Wegen den Schöppinger Berg erklimmen mussten und die alten Handelsstraßen von Münster über Horstmar bis ins niederländische Deventer führten, zeugt noch heute - rechts der Umgehungsstraße und verborgen zwischen hohen Bäumen - die Ebbinghoffer Kreuzigungsgruppe von den damaligen guten Absichten. "Erbaut 1732 als Segenskreuz und zum Schutz der Gespanne, die den Berg befuhren", weiß Pfarrer em. Wolfgang Böcker um die kirchliche Bedeutung.

Originalrelikt hängt in der St. Brictius-Kirche

Steinerne Figuren flankieren Jesus am Kreuz und im Sockel prangt die alte Inschrift aus dem Hebräerbrief: "Schaut auf den Urheber, (...), der das Kreuz auf sich nahm." Dieses ist einer Kopie gewichen. Das Originalrelikt des Denkmals hat längst einen festen Platz über dem Haupteingang der St. Brictius-Kirche gefunden. Unweit des Kreuzes liegt der Jüdische Friedhof. Nur wenige Grabsteine mit ewigem Ruherecht für die Verstorbenen zeugen vom vergangenen Dasein der kleinen jüdischen Gemeinde im Ort.

Kein Blumenschmuck gestattet

Ein schmiedeeisernes Tor mit dem Davidstern dient als Pforte. Lothar Tietmeyer, Geschäftsführer des Heimatvereins, erzählt von den Gepflogenheiten der Grabkultur: "Blumenschmuck ist nicht gestattet und die Grabsteine sind beidseitig mit Inschriften versehen." Kippe ein Grabstein zu Boden, so sei das nicht tragisch, so Tietmeyer. "Allerdings muss die jüdische Inschrift nach oben zeigen." Vorbei am Schutzengel auf dem Schöppinger Berg führt die Reisegesellschaft in einem großen Bogen durch Horstmar über die Eggeroder Straße nach "Tinge-City". Hier lebt Bernhard Oettigmann und weiß Altes und Neues zu erzählen. Statt wie im Münsterland mit einzelnen Gehöften in der Flur üblich, hatte sich in der Bauerschaft ein "Drubbel" gebildet: Viele Höfe auf einem Fleck und in Ober- und Unter-Tinge aufgeteilt.

Prächtige Herrenhäuser sind längst verschwunden

Bereits 1184 urkundlich erwähnt, hatten sich angesehene Adlige - Barone op de Hamme, gen. von Schöppingk - in Tinge niedergelassen. Von den prächtigen Herrenhäusern ist heute nichts mehr zu erkennen. Dafür zeugen grasbewachsene Hügel auf Wiesen und Weiden von alten Luftschutzbunkern aus Kriegszeiten. "Ein prima Versteck zum Zigarettenrauchen war das", verrät Oettigmann schmunzelnd. Heute beherbergt die Bauerschaft 28 Hausnummern mit 144 Einwohnern im Alter von null bis 100 Jahren.

Ebbinghoff: Ältesten Höfe aus dem 11. Jahrhundert

Schnörkellos präsentieren sich die Ebbinghoffer: "Uns nennt man immer nur die 'Buerschup', sagt Bernhard Rehring, "weil wir so klein sind". Der Historiker führt mit einem Exkurs durch die Zeit der Entstehung der Bauerschaft und die Entwicklung der ältesten Höfe seit dem 11. Jahrhundert.
Musikalisch begleitet Wilhelm Münch auf dem Akkordeon die Gesangslust der Heimatkundler und schunkelnd stimmt sich der Verein mit dem "Lied von Schöppingen" auf das abschließende "Moos"-Essen im Alte-Post-Hotel ein.

Wn Münsterland Sabine Sitte

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